Die Hofburg Innsbruck fragte uns an, anlässlich des 250. Todestages Kaiser Franz Stephans während der Innsbrucker Hochzeitsfeierlichkeiten seines Sohnes Leopold, eine Ausstellung zu konzipieren. Wir schlugen eine Fokussierung auf Tod und Gedenken vor und die Beschäftigung mit Trauerkulturen bis in die Gegenwart. Das dreisprachige Ausstellungsprojekt bespielt neben den Sonderausstellungsflächen auch Teile der Prunkräume (Kapelle, Gardesaal, Riesensaal), die von Maria Theresia nach dem plötzlichen Tod ihres Gatten zu einer Trauerstätte umfunktioniert wurden.
Während der Grobkonzeption auf Grundlage eines Expertenworkshops konnten wir die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft zur Zusammenarbeit gewinnen. Wir empfahlen die Zusammenstellung eines kuratorisch-gestalterischen Teams und übernahmen die Projektleitung in der Umsetzungsphase. Darüber hinaus konzipierten wir ein umfangreiches Rahmen- und Vermittlungsprogramm mit einer Vielzahl an Durchführungspartnern.
Inhalt Im 250. Todesjahr des Kaisers bringt die Ausstellung den aufwendigen Totenkult der Habsburger ins Gedächtnis zurück und vergegenwärtigt uns den eigenen Umgang mit Sterben und Trauer. Präsentiert wird, wie sich alte Rituale im Umgang mit dem Tod verändert haben. Aristokratische Protokolle wurden von bürgerlicher Etikette abgelöst, bäuerliche Traditionen standen städtischer Moderne gegenüber.
Die Objekte der Ausstellung erzählen Geschichten über die Furcht vor dem Tod, über das Sterben vor der Zeit. Neue Sterberituale werden thematisiert. Die Ausstellung zeigt, wie die Erinnerung an die Toten aufrechterhalten wurde, und sie konfrontiert uns damit, dass der Tod unvorstellbar und dennoch allgegenwärtig bleibt.
Fotos diese Seite: Günter Richard Wett
Titelsujet: Haruko Maeda, Franz Stephan von Lothringen, 2014/15, Foto: Marco Prenninger
Leistungen
Idee und Projektleitung
Konzeption Rahmen- und Vermittlungsprogramm
Fakten
Auftraggeber Burghauptmannschaft Österreich
Projektjahr 2013-15
Ort Hofburg Innsbruck
Eröffnung 5. Juni 2015
Ausstellungsdauer 6. Juni 2015 – 10. Jänner 2016
Team
Gesamtleitung Waltraud Schreilechner, Viktoria Hammer; Burghauptmannschaft Österreich
Idee und Projektleitung Gabriele Rath, Robert Gander; Rath & Winkler. Projekte für Museum und Bildung
Kuratorische Leitung Brigitte Felderer
Ko-Kuratorin Rosanna Dematté
Ausstellungsarchitektur Michael Wallraff, René Waclavicek; Michael Wallraff ZT GmbH
Grafikdesign Christian Schienerl, Adriana Fonseca; Schienerl D/AD
Künstlerische Beiträge Heiko Bressnik, Andrea und Stefano Cozzi, Julia Gutweniger, Nik Hummer Andrea Lüth, Haruko Maeda, Bernhard Seiter
ExpertInnen Ilsebill Barta, bmwfw, Hofmobiliendepot Möbel Museum Wien; Maria Streli-Wolf, Elisabeth Medicus, Elisabeth Draxl, Tiroler Hospiz-Gemeinschaft; Karl C. Berger, Günther Dankl, Franz Gratl, Eleonore Gürtler, Anna Horner, Herlinde Menardi, Roland Sila, Claudia Sporer-Heis, Tiroler Landesmuseen; Reiner Sörries, Museum und Zentralinstitut für Sepulkralkultur, Kassel; Martin Kapferer, Rudolf Silberberger, Diözese Innsbruck; Karl Wiesauer, Tiroler Kunstkataster; Claudia-Doris Gadner, Amt der Tiroler Landesregierung, Museumsservicestelle; Monika Frenzel, Eva Grabherr, Thomas Macho, Helmuth Oehler, Bruno Winkler
Objekt- und Leihgabenmanagement Rosanna Dematté, Viktoria Hammer
Restauratorische Leitung Anna Presetschnik, Eva Hottenroth; Die Restauratorinnen
Restaurierungen Borislav Tzikalov, Alexander Fohs, Tiroler Landesmuseen; Judith Emprechtinger, Gerhard Knabl, Neubauer Restaurierungswerkstätten, pescoller werkstätten
Arthandling Nikolaus Opperer, Dominik Mössmer, Mario Unterberger; Achtung Kunst^/ ak7
Öffentlichkeitsarbeit Birgitt Drewes
Leitung Kulturvermittlung Nina Mayer, Rath & Winkler. Projekte für Museum und Bildung; Karin Gatter; Burghauptmannschaft Österreich
Korrektorat Esther Pirchner
Übersetzungen Christopher Marsh Elisabetta Rossi
Videoproduktion Andrea Cozzi, Stefano Cozzi
Lichtplanung Manfred Draxl, conceptlicht at
Medientechnik Otto Wulz, infoWERK medien & technik
Kooperationspartner Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Tiroler Landesmuseen